Industrie Art |
Region Hull, UK |
Produkt Projection Mapping auf Schaufensterpuppen |
Installateur Studio McGuire |
www.studiomcguire.com |
Davy und Kristin McGuire sind in Hull ansässig und exportieren ihre Arbeit in die ganze Welt. Welche Leinwand auch immer - von internationalen Theaterbühnen, Kinos und Galeriewänden bis hin zu Marmorstatuen - verwandelt das Paar das Vertraute in das Fantastische und haucht Leben in unbelebte Objekte, die Sie in den Bann ziehen. |
Im Rahmen der Urban Legends, dem Northern Lights Festival, wollte Absolutely Cultured, die Kunstorganisation hinter „Hulls Jahr als britische Kulturstadt 2017“ Geschichten aus der antiken Mythologie, Märchen und mündliche Überlieferungen aufgreifen und die Gebäude, Gehwege, Schaufenster und verwinkelten Gassen des Stadtzentrums von Hull als Seiten einsetzen, auf denen diese Geschichten erzählt würden.
Sie beauftragte die international renommierten Künstler Davy und Kristin McGuire, drei Schaufenster umzuwandeln und die Besucher mit Hans Christian Andersons beliebtesten Geschichten zu inspirieren. Die Installationen, die insgesamt als Still Lives betitelt wurden, würden sich eingehend mit den verletzlichen Persönlichkeiten der einzelnen Charaktere der kleinen Meerjungfrau, der Schneekönigin und des Kaisers (aus der Geschichte Des Kaisers neue Kleider) befassen.
In jedem Schaufenster, dekoriert, um die Bühne zu bereiten und Atmosphäre zu schaffen, bildet eine Schaufensterpuppe den Mittelpunkt für jede Geschichte. Ein Monolog würde jedem Charakter eine Stimme verleihen, aber die Projektion auf die Gesichter der Schaufensterpuppen würde sie wirklich lebendig machen! Lichtstarke und zuverlässige Projektoren wurden benötigt, um diesen schaurigen Effekt auf den Schaufensterpuppen zu erzeugen.
Neben den Monologen wünschte sich das Team, dass der Kaiser eine Live-Inszenierung darbietet und mit dem Publikum interagiert.
Absolutely Cultured arbeitete zuvor mit dem Studio McGuire Team zusammen, als sie die Miniatur Metrople Micropolis schufen, die die Zuschauer als Teil der Acts of Wanton Wonder von Hull´s UK City of Culture 2017 begeisterte.
Am Eröffnungsabend des viertägigen Festivals wurden die Still Lives-Installationen in drei Schaufenstern am Whitefriargate in der Innenstadt von Hull enthüllt. Während des Festivals wurde die Aufführung des Kaisers live und interaktiv vorgeführt, danach konnten die Besucher alle drei Geschichten mit den voraufgezeichneten Monologen jeden Abend bis zum 6. Januar 2019 genießen.
In jedem Fenster wurden zwei EH200ST Kurzdistanz-Projektoren und zusätzlich ein ultramobiler ML750ST Kurzdistanz-LED-Projektor für das Gesicht des Kaisers verwendet.
Die lokalen Akteure Rick Bland und Jack Chamberlain saßen abwechselnd mit einem Mikrofon und einem Monitor hinter der Bühne, und beobachteten das Publikum, das dem Kaiser zuschaute, über eine versteckte Kamera. Mit ihren Gesichtern, die auf die nackte männliche Schaufensterpuppe projiziert wurden und ihren Stimmen, die aus den Lautsprechern losdonnerten, interagierten sie mit dem Publikum, um den eitlen Kaiser wahrhaft zum Leben zu erwecken. So konnten die Zuschauer die Beweggründe und Überzeugungen des Kaisers über die Schaufensteranzeige humorvoll erforschen.
Kristin meinte: Wir hatten noch nie zuvor ein Gesicht live projiziert, daher galt es die beste Technik hierfür zu erarbeiten. Rick und Jack mussten ihre Köpfe nicht stillhalten, da eine kleine Actionkamera an einem Helm befestigt war, der fest auf ihren Köpfen saß. Dieses Setup sorgte dafür, dass sie in ihrem Ausdruck und ihren Bewegungen nicht zu eingeschränkt waren. Sie konnten ihre Köpfe bewegen und die kleine Kamera würde sich mit ihnen bewegen und ihre Gesichter richtig darstellen.
Die Co-Designerin und lokale Künstlerin Anna Bean entwarf die Grafiken für die Wände und schuf die Blumenarrangements rund um die Meerjungfrau. Der preisgekrönte Bühnenautor und Dramaturg Richard Hurford schloss sich dem Team an und schrieb die Rede der Schneekönigin, die Texte der Meerjungfrau und den Monolog des Kaisers, den die Schauspieler dann improvisierten und mit dem Publikum interagierten. Diese wurden über externe Lautsprecher zusammen mit den Videoinhalten übertragen, die auf die Gesichter der Schaufensterpuppen projiziert wurden.
Die Stimme und das Gesicht, das sowohl auf die kleine Meerjungfrau als auch auf die Schneekönigin projiziert wurden, gehörten Kristin, aber das Lied der Meerjungfrau, Not Another Word - The Last Song of the Little Mermaid, wurde von Michelle Eaton komponiert und gesungen. Kristins Gesicht wurde aufgenommen, während sie die Monologe sprach und Michelles Song der Meerjungfrau synchronisierte. Ihr aufgezeichnetes Gesicht wurde dann so justiert, dass sowohl die Augen als auch der Mund auf die Gesichtszüge der Schaufensterpuppen passen.
Kristin McGuire meinte: Die eigentliche Herausforderung für das Projekt bestand in der perfekten Abbildung der Gesichter. Wenn der Projektor für die kleine Meerjungfrau oder die Schneekönigin um weniger als einen Zentimeter verschoben wurde, wirkten sie wirklich unschön, was die Magie dieser beiden Charaktere, die für die meisten Menschen Weiblichkeit und Schönheit verkörpern, völlig zerstört!
Wir haben die Inhalte erstellt und After Effects Videosoftware für Post-Production-Effekte verwendet. Nach der Platzierung der Schaufensterpuppen haben wir das Video exportiert und auf einen Mediaplayer gelegt, so dass weder PC noch Software im Hintergrund liefen.
Sie fügte hinzu: Wir haben Optoma Projektoren für die Installationen verwendet, da sie wirklich vielseitig, stark, hell und klein sind, und zugleich eine tolle Bildqualität liefern.
Das Urban Legends: Northern Lights Festival versammelte Künstler aus Großbritannien und Skandinavien und lief vom 29. November bis 2. Dezember mit sechs Auftragsinstallationen. Danach konnten sich die Besucher an den Still Lives-Installationen von Studio McGuire, zu denen auch die Schneekönigin, der Kaiser und die kleine Meerjungfrau gehörten, mit dem vorab aufgezeichneten Monolog bis zum 6. Januar 2019 erfreuen.
Lily Mellor, Producer bei Absolutely Cultured, meinte: Urban Legends: Northern Lights war unser bisher größtes Event mit Absolutely Cultured, bei dem rund 60.000 Menschen die Installationen über das viertägige Festival besuchten. Alle sechs Aufträge beinhalteten etwas anderes – viele von ihnen großflächig, über ganze Gebäude oder Straßen – und alle sehr anspruchsvoll. Studio McGuire schuf ein intimes und magisches Erlebnis mit einem wirklich kreativen Einsatz von Projektion und einer unglaublichen Liebe zum Detail in jeder der Szenen.
Die Besucherreaktion auf die Installationen war enorm positiv. Man konnte sehen, wie die Kinder freudig ihre Gesichter an die Scheiben drückten und sich die Zuschauer um die Fenster versammelten, um die Geschichten anzuschauen. Die Charaktere spielten mitreißend und humorvoll, mit untergründigem schwarzem Humor, so war es sowohl für Familien als auch für alle anderen ansprechend. Die Geschichten spielten geschickt mit der Eitelkeit der Märchenfiguren und die Besucher beschrieben die Schneekönigin als bezaubernd und den interaktiven Austausch mit dem Kaiser als fesselnd und brillant. Der Kaiser war definitiv der beliebteste, weil wir die Interaktivität zunächst geheim hielten, um das Publikum zu überraschen!
Wir freuten uns, dass die drei Installationen nach dem Festivalende noch einige Wochen bestehen blieben. Sie sorgten für Atmosphäre in diesem Teil der Stadt und belebten die Hauptstraße über die Winterzeit.
Bill Gee nahm an der Veranstaltung teil und meinte: Ich liebte den Kaiser. Dass es sich um einen Live-Charakter handelte, war für mich wieder eine ganz andere Sache. Es war wirklich fesselnd, die Qualität der Improvisation zwischen den Kindern und dem Kaiser zu sehen. Wer auch immer dahinter steckte, als ich es sah, war es genial.
Kristin ergänzte: Wir waren begeistert von ihrer Erscheinung und wie das Publikum reagierte.
Die Schneekönigin
In Andersens Geschichte wird die Schneekönigin als geheimnisvolle Figur dargestellt, die einen kleinen Jungen entführt, der daraufhin seine Emotionen und Empathie verliert. Ihr Charakter beflügelt die Fantasie der Menschen trotz ihrer kalten Schönheit in der Originalgeschichte. In der Populärkultur machen ihre Unnahbarkeit und Perfektion sie zu einer Figur der Fantasie und des Begehrens, ähnlich wie die unerreichbare Schönheit und Perfektion zeitgenössischer Models in der Werbung. Obwohl die Schneekönigin vollkommen sein mag, bringt diese Perfektion Einsamkeit. Das Team wollte die Schneekönigin nicht nur als Figur der Gefahr und des Glamours präsentieren, sondern auch als Charakter, der isoliert und in einem vergoldeten, vereisten Käfig gefangen ist. Dieses Schaufenster illustrierte ein gedankenvolles Selbstbekenntnis der Schneekönigin.
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Die kleine Meerjungfrau
Die kleine Meerjungfrau ist ein junges weibliches Meeres-Geschöpf, das sich nach der Liebe des menschlichen Prinzen sehnt. Sie opfert ihre schöne Stimme, ihren Meerjungfrauenschwanz und ihre Heimat als Gegenleistung für die Fähigkeit, an Land zu gehen und die Aufmerksamkeit des Prinzen auf sich zu ziehen. Dieser Versuch, sich in eine Welt einzufügen, die begehrenswerter erscheint, und geliebt zu werden, scheitert jedoch, da sie ignoriert wird, ungeliebt und in einem Körper, der enorme körperliche Schmerzen verursacht. Diese Geschichte spiegelt den Wunsch der Menschen wider, ihr natürliches Aussehen und ihr Wohlbefinden zu opfern, um ein unerreichbares Ideal zu erreichen, einem nicht erreichbaren Liebhaber zu gefallen und sich einer voreingenommenen Welt anzupassen. Diese Darstellung nahm die originale Stimmung des Charakters der kleinen Meerjungfrau in einem wunderschön melancholischen Song wieder auf.
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Des Kaisers neue Kleider
Der Kaiser in Andersens Geschichte beauftragt einen Schneider, ihm ein neues Gewand zu machen. Geblendet von seiner eigenen Eitelkeit und den Komplimenten des Schneiders, wird der Kaiser dazu verleitet, sich nackt in der Öffentlichkeit zu zeigen, in der Überzeugung, dass er die schönsten Gewänder trägt, die je gemacht wurden. Seine Geschichte könnte als Reflexion der heutigen Selfie-Kultur gesehen werden, in der das verletzliche Selbstwertgefühl und die Identität der Menschen durch bedeutungslose Komplimente und übertriebene Beteuerungen oberflächlicher Freunde off- und online aufrechterhalten wird.
Quellen
Konzept und Design: Studio McGuire
Autor: Richard Hurford
Co-Designer and Fotografie: Anna Bean, Bluebeany
Komponist: Michelle Eaton
Live-Darsteller: Rick Bland und Jack Chamberlain
Stimmen: Jack Chamberlain (Kaiser), Kristin McGuire (Schneekönigin), Michelle Eaton (Meerjungfrau)
Technische Assistenz: Ed Grimoldsby und Jon Witts
Im Auftrag von: Absolutely Cultured
Studio McGuire
Davy und Kristin McGuire sind in Hull ansässig und exportieren ihre Arbeit in die ganze Welt. Welche Leinwand auch immer - von internationalen Theaterbühnen, Kinos und Galeriewänden bis hin zu Marmorstatuen - verwandelt das Paar das Vertraute in das Fantastische und haucht Leben in unbelebte Objekte, die Sie in den Bann ziehen.
@studiomcguire
[email protected]
www.studiomcguire.com
Absolutely Cultured
Absolutely Cultured war die Kunstorganisation hinter „Hull’s year as UK City of Culture 2017“. Sie verbinden Menschen und Gemeinden und geben ehrgeizige, überraschende und einfallsreiche Arbeiten in Auftrag, um Hulls Ruf als Ort zu festigen, an dem sich Kreativität und Kultur entfalten. Eine Liste der Veranstaltungen finden Sie auf der Website: www.absolutelycultured.co.uk
@AbsCultured
[email protected]
Richard Hurford
Richard Hurford ist ein preisgekrönter Theater-, Radio- und Multimedia-Performance-Autor und Dramaturg, dessen Arbeiten in ganz Großbritannien und Europa entstanden sind.
Michelle Eaton
Michelle ist eine britische Komponistin und Sounddesignerin, die an Projekten arbeitet, die Film, Animation, Kunstinstallation, Trailer und Tanz umfassen. www.michelleeaton.co.uk
Anna Bean
Mit verschiedenen Werkzeugen des Kinos und Theaters, wie Make-up, Kostüme, Requisiten und Kulissen, kreiert die Fotokünstlerin Anna Traumwelten voller Gothic Horror und surrealem Humor. Neben ihrer fotografischen Arbeit kreiert Anna auch Fotomontagen, Collagen, digitale Collage und Lino-Drucke.
Fotografie/ Urheberrecht: Anna Bean, Bluebeany